Jesus spricht: "Ich lebe und ihr sollt auch leben."
Das Jahr 2008 und seine Jahreslosung
Nun ist dieses 2008 schon wieder einen Monat alt. Die Losung, unter der das Jahr steht, verdeutlicht in ihrer Kürze und Prägnanz Hoffnung, Zuversicht und Halt unseres Glaubens. Das Wort wurde gesprochen in einer Situation, wo eigentlich alles verloren zu gehen schien, auch für die Jünger, die Jesu Worte jeden Tag gehört hatten. In der 1000-jährigen Geschichte, auf die das Christentum in Lebus in diesen Jahren zurückblicken kann, (um das Jahr 1000 machten die christlichen Piasten die Lebuser Burg zu ihrem Kastellansitz und man nimmt mit großer Gewissheit an, dass sie damals auch eine Kirche gebaut haben), hat die christliche Kirche in Lebus viele Höhen und Tiefen erlebt, auf Zeiten des Niedergangs folgte die Besinnung.
Wir haben das Jahr mit zwei Veranstaltungen begonnen, die in einer Auseinandersetzung mit dieser Losung, der Suche nach Wurzeln und der Besinnung auf das Eigentliche zu tun hatten. In der Freitagsrunde haben wir uns klar gemacht, dass "leben", von dem Jesus spricht, mehr ist als das tagtägliche Leben, auch mehr als das Überleben in scheinbar auswegloser Situation, sondern es das eigentliche Leben ist, für das bestimmt sind, wenn wir unsere Bestimmung erkennen und das Angebot Gottes, durch Jesus uns zugänglich gemacht, annehmen.
Die zweite Veranstaltung war die Eröffnung eines Bibelkreises, der folgerichtig auch mit der Genesis, der Schöpfung begann. Da ist dieser uralte Schöpfungsbericht, der in unseren Ohren heute so naiv und märchenhaft klingt, wir glauben es mit unserer naturwissenschaftlichen Bildung es besser zu wissen, wie es gewesen sein muß, als die Welt entstand. Immer haben Menschen zu allen Zeiten gesucht und nachgedacht, wie denn alles geworden sein kann, und sind zu allen Zeiten zu der Einsicht gekommen, dass diese wunderbare Welt, die noch niemand hat erfassen und begreifen können, nicht von allein entstanden sein kann.
Der Schöpfergott hat sich zu verschiedensten Zeiten den verschiedensten Menschen offenbart, und sie haben diese Erfahrung und über den Glauben, den sie daraus gewonnen hatten, so niedergeschrieben, wie es ihnen ihr Verständnis, ihre Bildung, Sprache und Ausdrucksform erlaubten, wie sie verstanden werden wollten, wenn sie ihre Einsicht und große Gewissheit weitergeben wollten. Die Nomaden des ältesten Israels in ihren Zelten, die Philosophen in ihren Gesprächskreisen, die Wissenschaftler im immer tieferen Eindringen in die Naturzusammenhänge, die immer komplizierter und wunderbarer wurden.
Ein Immanuel Kant und ein Albert Einstein haben nach langem Nachdenken geschlussfolgert: wir können ihn nicht beweisen, aber es gibt ihn, den Schöpfer dieser Welt und er sagt uns, was richtig und falsch ist und wie wir leben sollen. Und - dieser "Vater überm Sternenzelt" - muss ein lieber Vater sein, wie es Beethoven so einmalig ausgedrückt hat, und wie es jedes Jahr viele Menschen mit großer Ergriffenheit hören, - ein Vater, dem wir nicht gleichgültig sind, der die Menschen nicht nur leben lässt auf dieser Erde mit ihren Möglichkeiten und Gefahren, einer der es auch gut mit uns meint, und zudem einer, der allen, die zu ihm wollen, die bei ihm leben wollen, auch denen, die in ihrem Leben schuldig wurden, die Hand reicht und sie fortan weiter - in seiner Gemeinschaft - leben lässt.
Wir werden auch in diesem Jahr 2008 nicht vollkommen sein, werden, - wenn wir uns stetig bemühen, manches richtig machen und vielleicht ein bisschen besser, leben vielleicht bewusster und machen doch neue Fehler, verstricken uns in neuer Schuld.
Unsere Gemeinde hat viel vor - in diesem Jahr 2008. Da ist vor allem die Rekonstruktion des Pfarrhauses, da ist, schon ein bisschen weitergedacht, die Einrichtung eines Domizils für unseren Kindergarten. Aber da ist auch unser Wollen zur Verbesserung des Besuchsdienstes, - um zwei Punkte zu nennen. Hier ist eine breite Mitwirkung sehr hilfreich und willkommen.
Uns bleibt bei allem, Erfolg und Niederlage, Gesundheit und Wohlbefinden, Krankheit, Schmerzen und Leiden, diese große Zusage, dass wir nicht bodenlos fallen, sondern dass wir leben werden, leben in der Form, die der Schöpfer, der uns will, der uns liebt und uns wohl auch eingebaut hat in seinen Plan, vorgesehen hat.
In diesem Sinn wünsche ich allen Mitgliedern unserer Gemeinde Gottes reichen Segen.
Vorsitzender des Gemeindekirchenrates Lebus |
|