Erste Hinweise aus der Chronik finden sich im Jahr 1926.
Auf Antrag des damaligen Pastor sind zur Gründung eines Posaunenchores 400,- Mark vom Konsistorium gestiftet worden.
Die dafür beschafften Instrumente sind am 20. September 1926 eingetroffen.
Aus der Chronik entnehme ich, dass ein Lehrer i.R. Paulitz, sowie der Pastor zunächst die Geschicke der Bläserarbeit übernommen haben.
Am 13. März 1927 zum Volkstrauertag, fand nachmittags um drei Uhr ein Gottesdienst in der wundervoll geschmückten Halle des Clessiner Herrenhauses statt.
"Zum ersten Mal erklingen die Lebuser Posaunen unter der Leitung von Herrn Paulitz"
Chronik 1929 ....Alle kirchlichen Feiern am Bußtag und Totenfest waren in diesem Jahr bei dem besonders günstigen Wetter gut besucht. An der Friedhofsfeier nahmen ca. 800 Menschen teil. Es war allen eine große Freude, dass der Posaunenchor unter der Leitung von dem Oberlandjäger Vogler alle Gemeindegesänge sehr gut begleitete.
11. Mai 1930 ... Frauenhilfe und Großmütterverein, der am 6. Mai 1920 gegründet wurde, feierte sein 10jähriges Stiftungsfest. Zu vier Uhr nachmittags hatte der Verein zur Nachfeier in das Deutsche Haus eingeladen. Die evangelischen Jugendvereine, die im Gottesdienst gesungen hatten, sorgten für Unterhaltung. Die gemeinsamen Gesänge begleiteten unsere Posaunen.
Mitte Juli 1930 taucht der Name Zeppner auf. Bei einem Missionsfest leitete Zeppner stellvertretend einen nicht genannten Kirchenchor. Laut Chronik war Zeppner bereits Dirigent des Lebuser Posaunenchores.
Hier enden bedauerlicherweise in der Chronik alle Eintragungen.
Nach meinen Recherchen hat mir dankenswerterweise Frau Konietzka noch einiges aus ihrer Erinnerung erzählen können.
Der Posaunenchor hat mindestens bis 1942 bei kirchlichen Festen, sowie zu Missionsfesten, als auch zu Kindergartenfeiern, in Festgottesdiensten und in der Öffentlichkeit gespielt. Regelmäßig wurde auf dem Schlossberg und auf dem Turmberg im Garten von Otto Lampe zu Silvester geblasen. Montags traf man sich zu den Chorproben in der Sakristei, oder auf der Orgelempore. In der kalten Jahreszeit übte man in der Wohnung von Herrn Zeppner.
Leider sind keine Anekdoten oder gewichtige Geschichten des Posaunenchores überliefert, aber einige Namen des damaligen Posaunenchores sind dennoch uns bekannt:

Zeppner Max Gossert Heinz Griesebock Otto Blume Otto Lampe Erich Borngräber Erwin Stendel Paul Haprich |
Leitung Flügelhorn Tuba Posaune Tenorhorn Trompete Trompete Trompete |
Dem aufmerksamen Leser ist sicherlich nicht entgangen, dass der Posaunenchor häufig in der Öffentlichkeit und in öffentlichen Gebäuden gespielt hat. Hin und wieder - zur damaligen Zeit - wurden die Posaunenchöre in der Kirche bei Festgottesdiensten geduldet. Die Organisten legten sehr großen Wert auf "saubere Kirchenmusik". In der Öffentlichkeit sind den Posaunenchören die missionarischen Dienste zugeordnet worden.
Frauen und Mädchen durften noch nicht mitspielen.
Bernhard Schneider
Chorleiter