40 Jahre Posaunenchor Lebus

»Auftrag - Möglichkeiten - Wünsche«

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Bernhard Schneider

Die Jubiläumsfeier lenkt unseren Blick zurück auf die Gründung und Entwicklung des Lebuser Posaunenchores und auf die Menschen, die diesen Chor geprägt haben. Und zugleich lenkt die Jubiläumsfeier den Blick nach vorn, nämlich auf die Möglichkeiten und die Grenzen der weiteren Chorarbeit.

Johann Sebastian Bach schrieb als Motto vor sein Orgelbüchlein: "Dem höchsten Gott allein zu Ehren dem Nächsten, draus sich zu belehren." Und Karl Barth sagte einmal: "Wo anders sucht und schafft Gott seine Ehre, als im Heil des Menschen?"

Wenn wir dies in unserer Bläserarbeit ernst nehmen, dass wir Gott ehren, indem wir anderen Menschen Freude und Heil bringen, dann ergibt sich für uns wie von selbst eine doppelte Aufgabe:

  • Einmal unser Auftrag in der Öffentlichkeit
    und in der Gemeinde, dem wir mit unseren Bläsereinsätzen nachkommen.
  • Und zum anderen unser Auftrag an den
    Mitgliedern des Posaunenchores selbst.

Diesem zweiten Auftrag will ich im folgenden nachgehen.

Unsere Posaunenchöre weisen von ihrer Zusammensetzung her ein buntes Bild auf. Ältere Bläser, zunehmend mehr jüngere Bläserinnen und Bläser, Fortgeschrittene und Anfänger, Begabte und andere, die sich schwertun, Fleißige und auch Mitläufer. Man sollte meinen: "Mit einer so bunt zusammengewürfelter Bläsergruppe lässt es sich nicht arbeiten."

Aber gerade hieraus erwächst uns eine große Aufgabe. Wir dürfen nicht vor lauter Dienst in der Gemeinde den Dienst an unserem Allernächsten, der in unserer Reihe neben uns steht, sitzt und mitbläst, vergessen. Hier bietet der Chor eine Vielzahl von Möglichkeiten.

  • Der Posaunenchor ermöglicht musikalische Ausbildung und Betätigung.
  • Er nimmt den Einzelnen in eine Gemeinschaft auf,
    in der er Erfahrungen mit sich selbst und mit anderen macht.
  • Durch die Chorarbeit begegnet jeder häufig Aussagen des christlichen Glaubens, z.B. erarbeiten textbezogener Literatur.
  • Der Chor kann dem einzelnen zur Selbstfindung
    sowie zu größerer Sicherheit und Mündigkeit helfen.
  • Der Chor wirkt der Isolierung des einzelnen entgegen.
    Der Bläser erfährt Gemeinschaft und Solidarität.
  • Die Gruppe kann dem einzelnen beistehen, Konflikte durchzustehen und zu bewältigen.

Mir scheinen diese Möglichkeiten gerade im Blick auf unsere jungen Bläserinnen und Bläser bedeutsam. Denn wo in unseren Kirchengemeinden haben wir Gruppierungen, die ihren Mitgliedern so viel bieten können?

Deswegen richte ich folgende Wünsche für die Zukunft an den Posaunenchor Lebus:

  • Wachsamkeit gegenüber allen Entwicklungen,
    die Anforderungen an die innere Substanz des Chores stellen.
  • Vertrauen, Offenheit und Toleranz der Mitglieder untereinander.
  • Bindung an unsere gemeinsame Sache,
    an unseren doppelten Auftrag aus dem Evangelium.
  • Beständige Mitarbeit aller Chormitglieder.
  • Einen wachsamen, jedoch auch kritischen Blick für alle anstehenden Aufgaben
    und für alle Möglichkeiten, die sich auftun.
  • Eine Gemeinde mit offenen Augen für die Leistungen des Chores
    und mit offenen Ohren für seine Sorgen und Anliegen.
  • Immer einen großen und dankbaren Zuhörerkreis bei allen musikalischen Aktivitäten.

Bernhard Schneider
Chorleiter

 

 

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