An Christi Himmelfahrt, 5. Mai 2005 jährt sich zum 50. mal
die Einweihung unserer „Notzeitkirche“.
Dies nehmen wir zum Anlass, Dank zu sagen für die Fertigstellung
des neuen Gemeinderaumes im Chor unserer Kirche.
Wir laden Sie zu unserem Festtag sehr herzlich ein.
Tiki möge uns verzeihen. Seine Zeichnung gibt Antwort auf die Frage: "Wer steht eigentlich hinter der Kirche?" Wir haben seine Bilder gleich dreimal in diesem Brief verwendet - hier auf dieser Seite und im Bericht von der Ältestenrüste auf den Seiten 11/12.
Das hat seinen Grund. Unsere Kirche in ihrer recht eigenwilligen Gestalt wird 50 Jahre alt. "Notzeitkirche" oder kurz "Notkirche" steht auf den wenigen Bauzeichnungen, die erhalten geblieben sind.
"Notzeit" - das waren die Jahre nach dem Krieg. Mehr als die Hälfte der Lebuser Einwohnerschaft war nicht mehr da. Wenn Pastor Kuntze in den 20-iger Jahren von mehr als 800 Gottesdienstbesuchern zu den Festtagen berichtete, so ist das heute kaum mehr vorstellbar. Bleiben wir bei "Notzeit-Kirche".
Das provoziert die Frage: "Wozu brauchen wir eigentlich unserer Kirche?"
Wir brauchen unsere Kirche - sie spiegelt das Gesicht der Stadt in der wir leben - unser Lebus, unsere Heimat. Zu pathetisch?
Schauen sie sich um, auch 60 Jahre nach der Zerstörung ist das Stadtbild zerrissen
(Wichtig - am 26. April ab 19.30 Uhr erzählt Peter Zaeske von jenen Tagen im Februar 1945).
Wir brauchen unsere Kirche - sie hält uns zusammen, denn wir haben uns um sie gemüht. Ungezählt - die Arbeitseinsätze in und um die Kirche herum; die Menschen mit Schippe und Hacke, Besen und Harke. Viele waren und sind mit uns auf dem Weg durch die Zeit - haben uns geprägt, bleiben uns verbunden im Glauben an Gottes Barmherzigkeit.
Wir brauchen unsere Kirche - sie ist der Ort, an dem wir lachen und weinen, klagen und loben können. Hier hat unser Leben den Rytmus, die Gewissheit - ich bin nicht vergessen in all den Veränderungen, die sich heute so schnell vollziehen.
"Wie lieb sind mir deine Wohnungen, Herr Zebaoth!"
Und so wollen wir Christi Himmelfahrt feiern - die Übersicht:
* 9.30 Uhr Treffpunkt Kirche für alle die mit auf den Berg wandern wollen.
* 10 Uhr - Gottesdienst - Taufgottesdienst auf dem Görschberg
* 12 Uhr - Festakt vor der Kirchentür - Schlüsseldienst der Gemeinde
* 14 Uhr - Feierstunde „Erinnerung und Danksagung“
im Juli Die Dachsteine wurden von der Kirche für den Wiederaufbau von Wohnhäusern heruntergenommen. Der Dachstuhl ist dabei in das Kirchenschiff eingebrochen. Unsere Kirche ist Ruine.
1946 -
Pastor Furchtbar (1946 bis 1953) Pfarrer in Lebus.
„Es wurde die Kirchenruine enttrümmert. Allmählich konnte die Kirche wieder Kirche werden.“
1950 -
Konfirmation in der Kirchenruine. Johannes Tuchenhagen, ein Baumeister aus Frankfurt (Oder), macht erste Pläne für die „Notkirche“ (Zeichnung).
1952 -
"Der Kirchturm wurde neu gedeckt und in allen Etagen ausgebessert.
Im Erdgeschoß wurde eine Sakristei eingebaut.
1955 -
Pastor Pehla (1954 bis 1960) Pfarrer in Lebus. - Am 19. Mai 1955,
Einweihung der "Notkirche" Lebus von Generalsuperintendent D. Jacob.
1958 -
Im Frühjahr verkauft die St. Mariengemeinde in Frankfurt (Oder) ihre Orgel an unsere Kirchengemeinde. Ebenso sind auch die grünen Bänke auf der Empore von der Mariengemeinde, allerdings nicht gekauft sondern kostenfrei gemietet.
1959 -
Die Glocken aus Apolda.
Die große Glocke trägt die Inschrift: „Wachet und betet“,
die mittlere Glocke: „Besteht in der Freiheit“,
die kleine Glocke: „Unser Herr kommt“.
1965 -
Pastor Goosmann (1960 bis 1969) Pfarrer in Lebus.
Im Februar - Generalreparatur des Kirchturms.
Die Kirche bekam eine moderne Lichtanlage.
Das Kirchenschiff wurde erstmalig ausgemalt.
1973 -
Pastor Rössler (1970 bis 1977) Pfarrer in Lebus.
Das Kirchendach wurde umgedeckt.
Im Frühjahr wurde ein Teil der alten Grundmauer um mehrere Meter abgetragen.
1983 -
Unsere neue Orgel - der Gertraud-Mariengemeinde abgekauft -
bekommt ihren Platz neben dem Altar.
1992 -
Kirchturmsanierung
1994 -
Erneute Eindeckung des Daches der „Notkirche“
1995 -
Renovierung nach 30 Jahren; Überarbeitung der elektrische Anlage;
Gedenkkreuz im „Hof“, dem Ruinenteil der Kirche. 1996 - Abschied vom Traum, die gesamte Kirche wieder aufzubauen -
Plan für den Chorraum als Gemeinderaum
1999 -
Sanierung der Ruinenmauern - Überdachung des Chores
2000 - bis 2004 -
archäologosche Grabung im Chorraum
Sanitärraum in der alten Sakristei - Steineaktion für den Fußboden -
Ausbau des Chorraumes (Fenster, Schiebetür, Heizung, elektrische Anlage)
»Sonne scheint ins Land hinein, macht es hell mit ihrem Schein, lobet Gott, lobet Gott, lobet Gott für diese Pracht, der sie uns zur Freud gemacht.«
Die Sonne scheint wieder heller, wärmer und wir singen auch davon. Mit diesem Lied danken und loben wir Gott für seine Schöpfung, die uns jetzt im Frühjahr wieder besonders bewusst wird.
Alles fängt an zu grünen und zu blühen.
Es sind besonders die kleinen Dinge über die unsere „Kirchenmäuse“ staunen. Dort das Ostergras, das in der Schale auf dem Fensterbrett im Kindergarten keimt und wächst, hier die Krokusse auf der Wiese, da die Schneeglöckchen auf dem Spielplatz. Alles wird wieder neu, es wird grün bzw. bunt.
Aber auch im Kindergarten riecht es nach neuer Farbe, und wenn man die Treppe hochgeht zur ehemaligen Wohnung von Frau Henkel leuchtet es in gelb, lila, orange/ apricot und hellgrün.
Vor unserem Trödelmarkt am 19. März hatten wir uns nämlich vorgenommen, dort oben zu malern.
Dank der Hilfe von Frau Müller-Koch, Herrn Koch, Herrn Müller, Frau Lenz, Herrn Lange, Herrn und Frau Brandt, Herrn Krethlow, Herrn Bonack, Herrn Barsch, Herrn Wisweh, Frau Sucker, Frau Schlupski und Herrn Tillack (falls wir einen der vielen fleißigen Helfer doch vergessen haben zu erwähnen, bitten wir dies zu entschuldigen) schafften wir es noch rechtzeitig mit allem fertig zu werden.
Und so konnte unser inzwischen schon traditioneller Trödelmarkt in neu gemalerten Räumen stattfinden. Da er wieder erfolgreich war, wird der nächste ca. September stattfinden, also rechtzeitig vor dem Winter.
Zu unserem Treff am 23. Februar konnten wir mehrere ehemalige Kita-Kinder und Mitarbeiter begrüßen. Einige sind inzwischen schon älter als der Kindergarten es am 19. Juni wird. Dann wollen wir 80-jähriges Jubiläum feiern. Und vorher werden wir uns auf jeden Fall nochmals treffen:
Als Termin haben wir Mittwoch, den 25. Mai 2005 ab 15.00 Uhr ausgesucht.
Auf jeden Fall sind aber jetzt schon alle zum Kita- Geburtstag eingeladen, denn je mehr dabei sind, um so schöner wird es werden.
wieder ist es Zeit für unsere Jahreshauptversammlung. Ein sehr erfolgreiches Jahr mit vielen neuen Impulsen ist vorüber.
Die geschaffenen Angebote werden immer besser angenommen und neue Gruppen entstehen. Allen auch vorhandenen Problemen zum Trotz haben wir uns als fester Bestandteil der Kinder und Jugendarbeit etabliert.
Deshalb möchte ich Dich ganz herzlich zu unserer Jahreshauptversammlung
am Sonnabend, den 9. April um 15.00 Uhr im CVJM Haus in der Günther-Eich Straße 1 einladen.
PS. Wir geben die Einladung gerne weiter
- Hauptversammlungen sind öffentlich und bestimmt sehr interessant.
Am 24. April laden wir Sie sehr herzlich zum Kaffee ein. Ab 15 Uhr ist der Tisch gedeckt. Das Haus wird zwei Jahre alt und die meisten Stühle sind noch brauchbar. Bilder wollen wir uns anschauen, erzählen und singen. Wir freuen uns, wenn Sie auf ihrem Sonntagsspaziergang bei uns reinschauen.
„Halo Kids, libe Eltern, libe Grosseltern!
Ich haise Tom und bin eine Handpupe...“
Immer wenn ihr mich hinter dem Kirchturm seht, bin ich da und warte auf euch -
dann ist ja auch Kindergottesdienst!
„Übrigens besteht auch die Möglichkait von unserm „KiGo-Shuttle“ abgeholt zu
werden. Ein Anruf bei mir zu hause bei Daniel und Bianca Langer genüght.“
Ältestentreffen am 12. Februar 2005 im Gemeindezentrum Ziltendorf
Die sich in den letzten Jahren veränderten Bedingungen in den Kirchengemeinden (kleiner werdende Gemeinden und knapper werdende Finanzen) verlangt nicht nur neue Strukturen, um das Ganze finanzieren zu können, sondern auch ein Überdenken der Aufgaben des Pfarrers. Zum einen sollte der Pfarrer so wirksam wie möglich eingesetzt sein; zum anderen aber auch sollte die Überbeanspruchungen des Pfarrers nicht zum System werden. Trotz Zunahme materieller Sorgen vieler Menschen, gibt es Anzeichen, daß die Sinnsuche wieder stärker eine größere Rolle zu spielen scheint. Die Kirche muss bereit sein, - nicht nur mit sich selbst beschäftigt -, die wahre Sinngebung, die wie wir glauben, das Evangelium gibt, auch nach außen anzubieten, das heißt, daß sie Möglichkeiten hat, die Lebenshilfe und -ausrichtung, die der christliche Glaube hat, anzubieten, zu missionieren.
Nach dem Gottesdienst in der immer wieder beeindruckend schönen neuen Kirche ging es unverzüglich in die Thematik:
Die Kirchgemeinde muß sich über ihre Möglichkeiten verständigen, sich konzeptionell ihrer Stärken, Schwächen und Absichten im Klaren sein, auch darüber, was in der speziellen Gemeindesituation der Pfarrer leisten sollte. Pfarrer, Gemeindekirchenrat und Superintendent sollten im Gespräch das gemeinsame Vorhaben diskutieren, definieren, was unverzichtbar, was möglich und was wünschenswert in der Gemeinde ist.
Ein Pfarrer ist kein Universalgenie, es muß heraus gearbeitet werden, was er, der Pfarrer in seiner Kirchengemeinde, mit seinen individuellen Gaben leisten kann, was andere Gemeindemitglieder dabei übernehmen können, mit wem man zusammenarbeiten kann.
In unserer Beratung haben wir uns zu den 15 Punkten des Leitbildes von „Pfarrerin und Pfarrer als Beruf“ relativ schnell verständigen können, es sind die Punkte, die Christen als Ideal irgendwie immer vorschweben, das Einfache und Richtige, das in die Realität nicht so leicht umzusetzen ist.
Die Dienstvereinbarung, zu der sich Pfarrer/in und Kirchgemeinde verständigen und dann vereinbaren sollten, soll für einen bestimmten Zeitraum die gemeinsamen besonderen Schwerpunkte und Ziele in der Gemeinde nennen, das Unverzichtbare, die Kernaufgaben, aber auch das, was man darüber hinaus erreichen möchte.
Eine statistische Übersicht, von Frau Pastorin Mantschew vorgetragen ergab, daß sie selbst (und vermutlich andere Pastoren in ähnlicher Weise) zu 52 von 54 Stunden, d.h. also ca. 96%, von Kernaufgaben in Anspruch genommen werden. Man muß also sehr überlegt herangehen, wenn man sich Handlungsmöglichkeiten zu weiteren Aktivitäten erschließen will.
Dazu gehört, meiner Meinung nach, als erstes eine Konzeption, wo sich die Kirchgemeinde über ihr Wollen und Können für einen Zeitraum von wenigen Jahren festlegt, danach, oder bei Veränderungen neu erarbeitet oder anpasst. Ist man sich darüber im Klaren, was man die nächsten Jahre bewahren und erreichen will, kann man konkreter werden. Dabei sind die Möglichkeiten und Erwartungen an den Pfarrer schon mit zu betrachten. Geht es um die Neuordination eines Pfarrers in der Gemeinde, kann man natürlich die besonderen Wünsche der Gemeinde und die Fähigkeiten des Kandidaten für das Pfarramt abstimmen. Das klingt vielleicht etwas ideal. Aber das an den Möglichkeiten orientierte gemeinsam formulierte Wollen verschafft Klarheit, aktiviert zusätzlich Gemeindemitglieder für das fixierte Ziel.
Der Pfarrer sollte für die kreativen Aufgaben, entsprechend seiner Ausbildung und individuellen Gaben ihm eigenen Fähigkeiten, eingesetzt, d.h. zunehmend als Dienstleistender von Formalien zu entlastet werden, die je nach Gaben und Vorlieben von Gemeindemitglieder übernommen werden können, dafür könnten, trotz immer weniger Pfarrstellen, dennoch neue Tätigkeitsfelder erschlossen werden, bzw. andere wichtige, die immer mehr zurücktreten mussten, wie Seelsorge und missionarische Aktivitäten, ausgebaut werden.
Die versammelten Ältesten erstellten dann in 4 Gruppen an Hand des Beispiels der gastgebenden Gemeinde eine Dienstordnung, d.h. orientierten sich dabei an dem Vorhandenen, lernten dabei das Instrument Dienstvereinbarung kennen. Im konkreten Fall der eigenen Gemeinde geht es natürlich darum, die Absichten dieser Gemeinde für den ins Auge genommenen Zeitraum zu vereinbaren, sich auch über gemeinsame Visionen zu verständigen. Die Gemeinde muß wissen, was ihr wichtig ist, was sie will; der Gemeindekirchenrat kann sich ohne konzeptionelle Vorstellungen nicht aktiv der Zukunft stellen. Dabei besteht bestimmt in vielen GKR ein unausgesprochener und nicht explizit formulierter Konsens, der sein konzeptionelles Wollen bestimmt, der in Zusammenarbeit mit dem Beirat die Aktivitäten der Gemeinde koordiniert und in seiner Reaktion auf schwierige Situationen sich des Unverzichtbaren und Wichtigen stets bewusst ist. Hier braucht man keine Eulen nach Athen tragen.
So wurde das Ältestentreffen in Ziltendorf von den Anwesenden als eine gelungene Veranstaltung eingeschätzt, die uns hilft, die Zukunft unserer Gemeinden besser zu gestalten.
Für manchen GKR kann die vom Superintendenten in seiner Andacht formulierte Aussage „Zum Leben helfen“, bei der Umsetzung in zielgerichtete Gestaltung der Gemeindearbeit um neues Instrument bereichert worden sein.