Ein Jahr nach meiner Verabschiedung ziehen wir im Oktober von Lebus nach Frankfurt um. Es wissen schon viele, aber im Gemeindebrief möchte ich es doch mitteilen. Es war eine lange Zeit in Lebus. Viele Kinder von „Damals“ sind schon in der Kirchengemeinde tätig. Das ist schon erfreulich. Man trifft sich in Lebus auf der Straße und auch in den Häusern. Man kennt sich einfach.
In einem Kinderlied heißt es: „Hier winkt einer, da winkt einer ...“, das wird mir schon fehlen. Da ich aber fast vierzig Jahre im ehemaligen Kirchenkreis gearbeitet habe, kenne ich auch in Frankfurt einige Gemeindeglieder. Anders wird es sicherlich werden.
Bis Lebus ist es ja nur eine kleine Entfernung. Für Lebus wünsche ich mir natürlich, daß sich die Kinder weiter zur Christenlehre und zum Kindergottesdienst treffen. Ich danke allen, die mir in diesen Jahren zur Seite gestanden haben.
Im Liederheft zum Kindergartengeburtstag steht ein Lied, daß ich im Auszug als Segenswort noch aufschreiben möchte:
„Möge die Straße uns zusammenführen und der Wind in Deinem Rücken sein...“
„Hab´ unterm Kopf ein weiches Kissen, habe Kleidung und das täglich Brot...“
„Bis wir uns ´mal wiedersehn, hoffe ich, daß Gott dich nicht vergißt; er halte Dich in seinen Händen, doch drücke seine Faust Dich nie zu fest:
Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott Dich fest in Seiner Hand.“
Nun war es endlich wieder so weit. Ein ganzes Jahr haben sich die jungen und junggebliebenen Christen ihre Energien aufgespart, um sie an einem Wochenende (vom 30.6.-2.7. 2000) heraus zulassen.
Recht viel trinken und viele nette Leute treffen, so war es geplant. Doch zum Glück gab es noch eine Menge von Menschen, die sich vorher einen Kopf darüber machten, was so alles schief gehen kann bei solch einer massenbewegenden Veranstaltung.
Unter anderem wurde der Genuss von Drogen und hartem Alkohol untersagt, um ein möglichst friedvolles Zusammenleben über knapp 3 Tage zu garantieren.
Am Donnerstag traf ich mich, als einziger Lebuser, in Frankfurt mit ein paar belebten Jugendlichen, die von Reinhard Schülzke, unserem Ersatz-Erziehungsberechtigtem für die kommenden Tage überwacht wurden.
Mit dem Fahrrad unterm Arm und der frischgekauften Fahrkarte, für den Zug Richtung Bad Freienwalde konnte es dann schliesslich losgehen.
Dort angekommen schwangen wir uns, ohne jede Ahnung was denn wirklich vor uns liegt, aufs Rad und fuhren durch Dörfer, Wälder entlang an Seen und kamen nach vielen Pausen und mit blasenbewachsenen Füßen in Klosterfelde an, wo wir das Vorcamp veranstalteten.
Nachdem wir recht herzlich begrüsst wurden, gab es Abendbrot und anschliessend ein etwas anderes Konzert in der Kirche.
Etwas anders war es, weil ich es 1. ungewohnt fand, solch laute Musik in einer Kirche zu hören und 2. ich es von einigen Jugendlichen achtlos fand, sich in einer Kirche gehen zu lassen und wild herumzutanzen.
Wir sassen dann noch am gemütlichen Feuer und wärmten unsere Seelen bei fröhlichem Gesang.
Am nächsten Morgen packten wir unsere Zelte wieder zusammen und radelten nach einem leckeren Frühstück unter Schutz von vielen grünen Freunden sowie Helfern in Sirenen erklingenden Autos los. Nach 20 km kamen mehrere Erwachsene auf die Idee ins ehem. KZ Sachsenhausen zufahren, da selbiges gerade in der Nähe lag.
Diese Idee gefiel uns Jugendlichen nicht unbedingt aber nach einer kurzen überzeugenden Predigt haben wir eingewilligt und sind selbständig durch das riesige Areal geschlendert.
Was auffiel war, das dieser Teil die erst fröhlichen und tatendrängenden Gesichter miteinmal traurig werden lies und entsetzen über die vergangenen Greultaten aufkam.
Dann ging es weiter die letzten 10 km, Schwante, der Ort der Befreiung vom Fahrrad, war sehr nah. Deshalb wurde in die Pedalen getreten wie bei der Tour de France. Letztendlich waren wir da.
Wir meldeten uns an und sahen uns dann den Acker von Schwante erst mal genauer an. Viele Stände waren aufgebaut an denen man viel Essen kaufen konnte. Nun suchten wir noch einen Zeltplatz aus. Nach der Gebietsergreifung halfen wir den Neuangekommenen, die den Zug direkt nach Schwante nahmen.
Dann begann die Eröffnungsveranstaltung: ein buntes Programm das durch Unterstützung des Chores aus Finsterwalde zu einem musikalischem Meisterwerk mutieren schien.
Nach der Eröffnung wartete die Vielfalt des Landesjugendcamps auf uns alle, die so gross war, dass es schwer fiel sich einige Veranstaltungen herauszusuchen.
Am Abend wurden Meditationen im "Ort der Stille", welcher wieder in einer Kirche eingebettet war, durchgeführt bei denen anregende Stichwörter zum Thema des Camps gegeben wurden. Es hiess ja AUGEN AUF - UND DURCH.
Vier Wörter, die uns Mut geben sollen, nicht weg zusehen wenn neben uns Straftaten begangen werden; die uns aber auch Mut machen sollen das Millennium zu akzeptieren und nicht vor etwas neuem zurück zuschrecken. Mut die Vergangenheit begreifen zu können aber mit neuen Energien die Zukunft zuerwarten...
Am nächsten Morgen ging es auf zum Wachmachen, Saubermachen, Essenmachen, denn dank mitgebrachter Campingausrüstung und vielen 5-Minuten-Terrinen wurden wir alle gut satt und startklar für einen Samstag voller OFFENER Augen.
Um 10 begann eine Vakassion, d.h. 40 gut gelaunte Junge Leute bilden einen großen Kreis und schlagen sich ausgerüstet mit einer großen Trommel für jeden die morgendliche Depression aus den Fingern. Danach gab es eine Band - Session. d.h. Musik wird selbst gemacht und alles ohne proben, sondern live. Alle durften mitmachen. Danach gab es den traditionellen Markt auf dem einem alles geboten wurde was man sich wünscht (als Jugendlicher).
Schliesslich liessen wir uns sichtbar machen mit einem 12 m hohem Stoff- Leuchtturm gefüllt mit Unterschriften gegen eine verschlossene Lebensweise und damit für Courage. Die Aktion Leuchtturm brachte viel Freude und lies uns durchblicken.
Es gab auch Gespräche mit Menschen, die nicht sehen können und es wurde gezeigt, wie sie sich zurechtfinden.
Ab 17 Uhr gab es Konzerte in einem viel zu heißem Großzelt und viele Liedermacher und andere Musikrichtungen in an anderen Zelten. Mit Musik ging es dann wohl den ganzen Abend weiter; und danach gab es Meditationen und Kino.
Sonntag, d.h. Kirche muss her?! Im großen Zelt fanden nicht alle Platz doch trotzdem wurde er dort durchgeführt, der Gottesdienst mit mehr als 2000 geschafft aussehenden und zum sofortigen Einschlaf anmutenden Gläubigen. Es wurde Musik geboten sowie ein Resümes des Camps in seinen Auswirkungen und Eindrücken. Jeder bekam Brot, um es mit seinen Nachbarn zuteilen, sowie Weintrauben um das Abendmahl zu vervollständigen.
Abschliessend wurde gesungen und getanzt. So sollte es schon beendet sein? Nein natürlich wurden geplante Aktionen geehrt und wohl das wichtigste, der Müllmann des Camps gekrönt.
Da es für gesammelten Müll in Tüten abgefüllt abgegeben, Stempel gab und derjenige mit den meisten Stempeln in seinem Heft Preise gewinnen sollte eine geschickte Müll-Entsorgungs Variante.
Danach hiess es dann wirklich Zelte abbauen, aufräumen, Essensreste vertilgen, Sachen schnell in den Transporter quetschen und auf gings mit dem geliebten Fahrrad gen Henningsdorf, wo der Zug auf uns wartete und wir dann einstiegen um dann nach längerer Zugfahrt endlich wieder Frankfurter Boden unter den Füßen spüren konnten und uns von allen verabschieden durften.
Ab nach Hause und schlafen.
Voller Freude auf nächstes Jahr: wo es wohl hingehen wird? Ob wir ankommen werden?
Ob ich wieder der einzige Lebuser beim LJC seien werde?
Fragen über Fragen, noch unbeantwortet aber bald Vergangenheit. Deshalb, Abwarten, aber, Augen auf und durch.......
in mühevoller Kleinstarbeit und unter eigener Regie
Unsere jahrelange Beziehung zur Partnergemeinde Karlsbrunn, wurde auch weiterhin von uns Jugendlichen erhalten. Eine aufregende Woche vom 24.7.- 29.7.2000 liegt hinter uns.
Voller Freude und Elan trafen wir uns früh auf dem Busplatz und warteten ungeduldig auf die Abfahrt.
Nach einer viel zu langen Fahrt kamen wir doch schließlich müde und genervt an und wurden liebevoll aber zaghaft empfangen. Uns erwartete ein umfangreiches Programm und die Einweisung in die Gastfamilien.
Auf dem Programm standen z.B. Workshops (Arbeitsgruppen) von Henna Tatoos, die leider nicht klappten, Leinwand bemalen, über arbeiten mit Gas- Beton- Steine, Tonbasteleien und Fensterbilder anfertigen bis Bauchtanz (wo Arno T. und Cynthia H. die einzigen, von den Lebusern waren, die aktiv mitgemacht haben), nebenbei Billard, Tischtennis und laute Musik, 2 Ausflüge nach Frankreich und mehrere "Bildungsfahrten", wodurch wir die Umgebung kennenlernen durften.
Die ausführlichste der Bildungsfahrten fand am Freitag statt. Wir besichtigten die Karlsbrunner Kirche und anschließend die anderen 6 Orte, die zur Gemeinde Karlsbrunn gehören, wo wir zu jedem Ort eine kleine, spannende Legende von Werner Schumann erzählt bekamen.
Die Abende verbrachten wir singend am Lagerfeuer.
In dieser kurzen Zeit haben wir uns alle sehr gut kennengelernt, leider fiel dafür der große Abschied um so schwerer.
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr, dann kommen die wilden Karlsbrunnies wieder zu uns nach Lebus.
Karoline, Arno, Daniel, Cynthia, Anne, Matthias, Paul, Stephan
„Das Klingelbeutelchen“, ist eine bekannte Ankündigung in unserem Brief. Es geht um´s „liebe Geld“.
Im März waren die Archäologen im Chorraum unserer Kirche. Sie haben Erstaunliches zu tage gefördert.
Jetzt kann der Ausbau zum Gemeinderaum beginnen. Anfangen wollen wir mit der alte Sakristei.
Die Fenster sind schon da. Decke, Fußboden und Wände für den Einbau der Sanitäranlagen müssen jetzt hergerichtet werden, zumal der Wasser/Abwasseranschluß in den nächsten Wochen erfolgt. Sie sehen, es tut sich was und darum bitten wir Sie nun wieder um das Gemeindekirchgeld.
Ihre Kirchenältensten sind bereit; es besteht auch die Möglichkeit, seinen Beitrag zu überweisen. Bankformulare liegen dafür bereit. Diese Möglichkeit hat sich im vorigem Jahr gewährt.
Ein besonderer Dank allen, die sich schon von selbst aufgemacht haben, um ihren Teil zum Gelingen beizutragen.
Der Monat Oktober beginnt auch für die Kindergartenkinder mit dem Erntedankfest. Vor der Kulisse aus reifen Früchten und Blumen singen sie beim Erntedankgottesdienst ein mit ihrer Erzieherin Dorothee Krüger eingeübtes Lied. Es ist jetzt nur noch eine kleine Gruppe! Schließlich besuchen ja sechs Große seit dem 2. September die Schule.
Auf das Erntedankfest haben sich die Kinder nicht nur mit einem Lied eingestimmt. Sie hörten im Kindergarten, welches Obst und Gemüse reifte und geerntet werden kann oder bereits geerntet wurde. Und sie ernteten sogar selbst: In Frau Tillacks Garten durften die Kinder Kartoffeln buddeln! Ihnen wird so einmal mehr der große Kreislauf von der Aussaat bis zur Ernte begreifbar, denn im Laufe des Jahres säten und pflanzten sie auf den Beeten in ihrem Garten verschiedenes Gemüse und ernteten es.
Am Montag nach dem Erntedank fest verabschiedet der Kindergarten Ivonne Makiadi. Sie wird nun zu Hause ihr Baby erwarten. Und dann beginnt die neue Kindergärtnerin Alexandra Voigt mit ihrer Arbeit im Kindergarten.
Wir Eltern, die sie bereits kennen, sind uns sicher, dass die Kinder sie ebenfalls sehr mögen werden.
Zur "Eingewöhnung" war sie bereits eine Woche vor ihrem eigentlichen Arbeitsbeginn im Kindergarten. Sie half damit während ein paar schwieriger Tage die Betreuung der Kinder abzusichern.
Vielen Dank dafür!
Und herzlichen Dank vor allem an Frau Sucker, die trotz ihrer zahlreichen anderen Verpflichtungen in den vergangenen Wochen, in denen Ivonne leider schon nicht mehr arbeiten konnte, die "Nachmittagsschicht" im Kindergarten übernahm. Und auch Dorothee Krüger sei Dank gesagt, denn sie blieb beinahe regelmäßig zu "Überstunden" im Kindergarten und übernahm ohne jede Einarbeitungszeit die Arbeiten, die von der Kindergartenleiterin auszuführen sind.
Aber ab Oktober arbeiten ja wieder zwei Kindergärtnerinnen! Und für die Kinder wird es regelmäßig durchgeführte Beschäftigungen geben: - donnerstagswerden die Großen in der Vorschule gefördert, - mittwochs wird Herr Sucker für die 4- bis 6- jährigen Kinder die Christenlehre durchführen, - freitags werden 8 Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren mit Frau Moser von der Musikschule Frankfurt im Rahmen der "Musikalischen Früherziehung" singen, spielen, tanzen.
Schön, dass Frau Moser das Experiment wagt, Kinder so verschiedenen Alters zusammen in eine Gruppe zu nehmen.
Das nächste Mal nach dem Erntedankgottesdienst wird die Gemeinde die Kindergartenkinder und ihre beiden Erzieherinnen wieder am zweiten Advent beim Gemeindenachmittag erleben und dann natürlich am zweiten Weihnachtsfeiertag, wenn die Kinder ihr Krippenspiel in der Kirche aufführen.
Hallöchen liebe Gemeinde, und alle die sonst noch so den Gemeindebrief lesen!
Ich habe ja leider lange nichts mehr von mir hören lassen. Das lag zum Einen an chronischem arbeits- und stress-bedingten Zeitmangel, zum Anderen an einer gehörigen Portion Bequemlichkeit und Faulheit. Aber ich denke, dass geht wohl jedem so, und Ausreden lassen sich immer finden.
Doch nun genug des Vor-bla-bla''s.
Ich möchte Euch etwas über unsere letzte Posaunenchorreise erzählen. Sie führte uns nach Ramin, das liegt in Mc Pomm bei Pomellen. Also wie wir, irgendwie fasst in Polen.
Dort belagerten wir von Donnerstag bis Sonntag das Elternhaus von Annette Korth, wofür wir uns noch mal ganz herzlich bedanken wollen. Es ist ja mittlerweile schon eine schöne Tradition geworden, dass wir in mehreren Gemeinden dieses Pfarrsprengels Gottesdienste gestalten.
Dieses Mal hatten wir für jede der drei Posaunenandachten ein eigenes Programm eingeübt, was eine ganz schöne Leistung ist (es darf geklatscht werden). Ich denke, von dem so erarbeiteten Repertoire wird auch unsere Gemeinde profitieren.
Viel wichtiger als der offizielle Teil solcher Reisen ist meiner Meinung nach der lockere. So ein Wochenende bringt uns menschlich näher als etliche Übungsstunden.
Einfach mal Zeit haben einander zuzuhören, gemeinsam feiern oder allein die gemeinsamen Mahlzeiten sind Grund genug für so einen Ausflug. Pech bloss für die Gemeinde in der wir Sonntag zu Gast waren. Unsere Knoblauchfahne dürfte sehr imposant gewesen sein (noch mal danke Jutta, für solche Spenden sind wir immer zu haben).
Jetzt reichts aber! Ich hoffe Euch alle demnächst im Gottesdienst zu sehen.