In der Fastenzeit habe ich schon öfter probiert, auf eingefahrene Gewohnheiten zu verzichten. Es ist mir manchmal schwer gefallen, manchmal hatte ich keine Probleme damit. Hätte aber jemand gesagt, faste doch mal richtig für eine Woche, hätte ich garantiert gesagt, das schaffe ich nie!
Eine Woche ohne Essen! Wie es aber manchmal so ist: gerade in der Fastenzeit hatte ich totale Magenprobleme und der Arzt sagte zu mir, ich soll mich nicht nur auf Medizin verlassen, ich muß auch selber etwas tun! Und wie es dann der Zufall so will, rief eine Freundin an und erzählte, sie will eine Fastenwoche machen unter ärztlicher Kontrolle und fachlicher Anleitung und ob ich nicht auch Lust hätte mitzumachen.
Ich war skeptisch, weil ich dachte, das schaffe ich nie. Aber ich sollte und wollte ja selber etwas für meinen Magen tun und so dachte ich mir, daß ein totaler "Schnitt" in puncto Ernährung mit einer Fastenwoche bestimmt hilfreich ist. Ich wollte es jedenfalls versuchen und es hat sich gelohnt!
Vor allem die Erfahrungen, die man in dieser Woche gemacht hat, sind schon toll. Es war sozusagen Fasten in der Gruppe, wie gesagt unter ärztlicher Kontrolle von Frau Dr. Pimer und fachlicher Anleitung der Fastenleiterin Frau Schlüter-Heinrich. Jeden Abend trafen wir uns, um unsere Erfahrungen auszutauschen. Es gab persönliche Gespräche mit der Ärztin, Vorträge übers Fasten und über die Funktionen und vor allem über den Entgiftungsprozeß im Körper während der Fastentage und natürlich Vorträge, wie man nach dem Fasten falsche Ernährungsgewohnheiten ablegen kann bzw. wie man sich richtig ernähren sollte.
Es war auch toll, daß die erste "Fastenerfahrung" in der Gruppe gemacht wurde, denn die Erfahrungen der "Mitfastenden" waren schon sehr wichtig. Vor allem war es ein beruhigendes Gefühl, daß uns Frau Dr. Pimer und Frau Schlüter-Heinrich mit Rat und Tat zur Seite standen und wir sie im "Notfall" zu jeder Zeit anrufen konnten.
Ein richtig schönes Erlebnis war dann auch das sogenannte Fastenbrechen: das erste Essen nach dem Fasten war ein Apfel! Der Tisch war ganz festlich gedeckt mit Kerzen, Blumengestecken, Efeuranken und jeder hatte ein schönes Gedeck und auf dem Teller lag der Apfel! Frau Dr. Pimer las uns eine Geschichte über das Fastenbrechen vor und dann durften wir den Apfel essen. Eigentlich haben wir alle gedacht, das erste Essen wird mit Heißhunger vernascht, aber weit gefehlt! Wir haben den Apfel richtig mit Genuß gegessen und man soll es nicht glauben: fast alle haben nur einen halben Apfel geschafft!
Mir persönlich hat diese Fastenwoche ganz viel gegeben: ich konnte meinen Magen beruhigen, weil der Körper entgiftet wurde und ich meine Ernährungsweise nach dem Fasten verändert habe. Und vor allem ist es schon ein gutes Gefühl, wenn man merkt, daß man tatsächlich geschafft hat, ohne Nahrung von außen, nur mit sehr viel Trinken auszukommen. Und noch etwas: ich habe mich gut dabei gefühlt! Für mich steht fest: es war zwar das erste Mal, aber auf keinen Fall das letzte Mal Fasten!
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